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Wie verfasst man ein Bauprogramm?

Das Bauprogramm ist Teil des Entwicklungsprozesses eines Bauvorhabens. Es konkretisiert die Planungsphase eines Projektes und definiert seine grundlegenden Aspekte. Das Bauprogramm versammelt die Gesamtheit der Informationen und Vorgaben, die für den Planer und andere Beteiligte der Bauphase bestimmt sind. Die Bauphase richtet sich dementsprechend nach dem Bauprogramm.

 

Bauprogramm: Definition

 

Das Bauprogramm beschreibt alle Daten und Parameter, die dazu dienen, die Erstellung der Pläne, des Angebots, und die Ausschreibungen für Baudienstleister zu steuern und abzustecken. Es enthält außerdem Vorgaben des Projektträgers. Das Bauprogramm ist sozusagen der Auftrag des Bauprojektträgers an die Planer.

 

Wie ist ein Bauprogramm aufgebaut?

 

Ein Bauprogramm sollte immer in verschiedenen Abschnitten strukturiert sein.

 

Die Präsentation des Bauvorhabens

 

Dieser erste Abschnitt des Dokuments beinhaltet eine Zusammenfassung. Er gibt den Kontext des Bauprojektes wider, das Grundstück, auf dem der Bau realisiert werden soll, die Liste und Rollen aller Beteiligten sowie die Definition bestimmter Begrifflichkeiten.

 

Die Parameter der Durchführung

 

Darauf folgend werden das Budget, der Zeitplan, die Methoden der Leitung und Ausführung, die Qualitätskontrolle und die Inbetriebnahme aufgeführt und erläutert.

Hier geht es darum, konkret zu nennen, welche finanziellen Mittel eingesetzt werden und wie die Projektsteuerung funktionieren soll, um das Bauvorhaben zu realisieren.

 

Gestalterische Kriterien

 

Diese dritte Rubrik bezieht sich auf die architektonischen Überlegungen und Aspekte der Stadtplanung und Umgebung des Bauprojektes.

Es sollten der Standort des Bauwerks und seine Integration in die Umgebung erläutert werden. Hier wird außerdem auf den Ansatz zur nachhaltigen Entwicklung eingegangen.

 

Das detaillierte Anforderungsprofil

 

Die funktionalen und operationellen Anforderungen, die zur Ausführung des Bauprojektes notwendig sind, werden hier genannt. Dieser Abschnitt des Bauprogramms enthält zudem die detaillierte Auflistung der Grundflächen und Aufteilung, die einzelnen Anforderungsprofile, usw.

 

Die allgemeinen und spezifischen technischen Anforderungen

 

Es werden in diesem Teil Informationen über die Infrastruktur, Struktur, die Ummantelung, die Innenausstattung und Spezifitäten des zukünftigen Bauwerks festgelegt. Es müssen außerdem die Gegebenheiten für einen eventuellen Abriss des Baus präzisiert werden sowie alle Informationen, die die Ausstattung des Grundstücks betreffen.

 

Das Bau-Budget

 

Das Budget ist der Teil, der am schwierigsten festzulegen und zu befolgen ist. Es müssen sowohl die eingegangenen Verpflichtungen respektiert werden, als auch Raum für die Kreativität der Planer bleiben. Die Daten, auf deren Grundlage das Angebot ausgestellt wird, müssen verlässlich, solide und vollständig sein. Es stützt sich also auf vorher durchgeführte Studien und Schätzungen, die die erwartete Qualität und Leistung, die aktuelle Marktlage, die Inflation sowie projektspezifische Erwägungen einbeziehen, welche die Baukosten beeinflussen können.

Bei der Darstellung des Budgets im Bauprogramm sollten bestimmte Richtlinien eingehalten werden (bspw. Uniformat). Insbesondere bei gewerblichen Bauvorhaben erlaubt dieses Format den an Ausschreibungen teilnehmenden Unternehmen eine strukturierte und einheitliche Projektbearbeitung.

 

Der Zeitplan zur Realisierung

 

Im Zeitplan für die Bauarbeiten sollten die vom Kunden gesteckten Ziele sowie Einschränkungen finanzieller und organisatorischer Natur beachtet werden. Er muss die geplante Reihenfolge der Bauarbeiten und die notwendigen Fristen zu ihrer Ausführung respektieren.

Dabei kann eine grafische Darstellung des Zeitplans sehr hilfreich sein, um den Überblick zu behalten und die Steuerung des Bauprojekts zu ermöglichen.

 

Die Referenzdokumente

 

Das Bauprogramm muss auch Bodenstudien, den Ausrichtungsplan, den Flächennutzungsplan, den Bebauungsplan, usw. aufführen. Diese Dokumente begrenzen das Projekt.

 

Die spezifischen Anforderungen der Inbetriebnahme

 

In diesem Kapitel sollen die Prozesse zur Inspektion und Abnahme der Arbeiten sowie durchgeführte Tests und die Ausbesserung von Mängeln dargestellt und erläutert werden.

Ebenso sollten das Material zur Instandhaltung, die Betriebsdokumentation, Gewährleistungen, Unterweisungen des Personals oder auch geplante Maßnahmen zur Instandhaltung aufgelistet werden. 

 

Die Besonderheiten der Inbetriebnahme

 

Hierbei handelt es sich um die letzte Rubrik des Bauprogramms. Sie berichtet über die Besonderheiten des Projekts. Befindet sich das Gebäude in einer sensiblen Umgebung? Ist es schwierig zu erreichen? Oder mitten im Stadtzentrum? Dies sind einige Fragen, die in diesem Abschnitt gestellt werden können. Es sollte zudem die Jahreszeit, in der die Bauarbeiten stattfinden, angegeben werden und ob das Gebäude während der Arbeiten belegt ist oder genutzt wird. Hier sollte auch die Risikoanalyse erscheinen.

Sobald das Bauprogramm auf diese Weise erarbeitet wurde, kann auch die Wertanalyse des Projekts durchgeführt werden. Erst nach dieser Analyse ist das Projekt bereit für seine Ankündigung.

Ein Bauprogramm kann für verschiedene Arten von Bauprojekten verlangt werden, wie zum Beispiel für Wohngebäude mit mehreren Wohneinheiten oder für öffentlich zugängliche Gebäude, welche Gegenstand einer Ausschreibung sind.

 

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